Frauen*kampftag 2021
Berlin zeigt sich als Vorreiterin. Seit 2019 ist der 08. März in Berlin ein offizieller Feiertag – vom Frauen*kampftag zum konsumierbaren Fest. Diese Symbolpolitik, die wohl zeigen soll, wie progressiv und feministisch die Hauptstadt ist, ist aber vor allem die Fassade eines rot-rot-grünen Senates. Denn wie bei allen Kämpfen für eine andere Gesellschaft, ist es auch hier in Berlin der bürgerliche patriarchale Staat mit seinen Repressionsorganen, der sich diesen Kämpfen in den Weg stellt.
What the Fuck!
Jedes Jahr findet in Berlin der sogenannte „Marsch für das Leben“ statt, früher hieß er „Marsch der tausend Kreuze“. Hier treffen sich seit Jahren christliche Fundamentalist:innen, Abtreibungsgegner:innen, Rechte und Konservative – manchmal sind sie auch alles in Einem und ziemlich oft von der protofaschistischen AfD. Sie treffen sich, um immer wieder ihre Herrschaftsbestrebungen gegenüber schwangeren Personen kundzutun. Den notwendigen Gegenprotest organisiert das What the fuck?!-Bündnis. Es wird gestört und blockiert, Kreuze werden geklaut, es gibt Demonstrationen und Kundgebungen – ganz im Sinne eines Frauen*kampftages. Doch die ach so progressive und feministische Hauptstadt lässt sich die Repression in Form von Strafbefehlen und Gerichtsprozessen nicht nehmen. So laufen aktuell circa 100 Strafverfahren wegen angeblicher Nötigung gegen Teilnehmer:innen der Gegenproteste. Seit November 2020 finden trotz Lockdown die ersten Gerichtsverhandlungen statt. Die Gegenproteste sollen dadurch eingeschüchtert und geschwächt werden. Aber einmal im Jahr gibt’s ja Blumen.
Schwangerschaftsabbruch, aber bitte nur heimlich und möglichst uninformiert
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