Wir veröffentlichen hier die Pressemitteilung vom 18.05.25 des Bundesvorstands der Roten Hilfe.
Erfolgreicher Hungerstreik des Gefangenen Andreas Krebs
Andreas Krebs, der in der Berliner JVA Tegel inhaftiert ist, trat am 14.04.2025 in den Hungerstreik. Damit protestierte er zum wiederholten Male auf diese Weise gegen anhaltende Schikanen und chronisch schlechte Haftbedingungen.
Seitdem Andreas in der JVA Tegel einsitzt, hat er oftmals auf unterschiedlichem Wege für bessere Bedingungen in der Haft für sich selbst und andere gekämpft, ob gegen Postzensur, fehlende medizinische Betreuung, Schikane durch Beamt:innen oder auch nur das miserable und streng rationierte Essen. Auch dank seiner Veröffentlichungen werden die furchtbaren Zustände im Knast immer wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt.
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In Gedenken an Ferhat Mayouf: Ausgegrenzt, kriminalisiert, ermordet
Alle Knäste abschaffen!
Am 23.07.2020 starb Ferhat Mayouf im Alter von 36 Jahren im Knast Moabit an einer Rauchvergiftung. Für uns steht fest: Das war Mord! Mord durch diesen Staat und seine rassistischen Institutionen.
Ferhat wurde wegen eines belanglosen Diebstahlvorwurfs festgenommen. Weil er keinen sicheren Aufenthalt hatte, kam er in U-Haft. Dort wurde er 23 Stunden am Tag in seiner Zelle eingesperrt. Seine Hilferufe nach medizinischer und psychologischer Versorgung wurden ignoriert. Stattdessen erfuhr er Demütigungen und Gewalt. Am Abend des 23.07. brach in seiner Zelle ein Feuer aus. Ferhat schrie um Hilfe. Anstatt schnell die Tür zu öffnen und ihn da rauszuholen, warteten die Wärter auf das Eintreffen der Feuerwehr. Zwanzig Minuten lang wurde er in seiner versperrten Zelle dem Feuer ausgeliefert. Zwanzig Minuten, die Ferhat das Leben gekostet haben.
Ausgegrenzt:
Im Knast landen vor allem Menschen, die von Armut, Rassismus, Abschiebungen, Wohnungslosigkeit, traumatischen Biographien und psychischen Krisen betroffen sind. Jene, die vor Krieg, Folter und Armut fliehen mussten, mit der Hoffnung auf ein besseres Leben. Aber auch jene, die ohne Ticket mit den Öffis gefahren sind oder sich notdürftig mit informellen Jobs oder Kleinkriminalität über Wasser halten.
Info- und Diskussionsveranstaltung 25. Mai | 18 Uhr | Mahalle – Waldemarstraße 110, Berlin – Kreuzberg
Nanuk sitzt wegen angeblicher Unterstützung einer kriminellen Vereinigung (der sog. Antifa-Ost-Komplex) seit Oktober 2024 in U-Haft in der JVA Moabit. Mehmet sitzt wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung (PKK) seit November 2024 ebenfalls in Moabit in U-Haft. Gegen Nanuk und Mehmet wird auf Grundlage der Paragraphen 129 und 129b ermittelt, also den Vereinigungsparagraphen, die es den deutschen Behörden ermöglichen, gegen Beschuldigte und deren Umfeld ohne große rechtliche Hürden umfassend und langfristig zu ermitteln.
Hier in Berlin sitzen Nanuk als Teil der antifaschistischen, und Mehmet als Teil der kurdischen Bewegung im Knast – beide verstehen sich als politische Gefangene.
Seit Jahrzehnten werden kurdische Genoss:innen in der BRD verhaftet und zu langjährigen Strafen verurteilt, und die antifaschistische Bewegung in Deutschland kämpft gerade mit der Herausforderung, so viele gefangene Genoss:innen zu haben wie seit langem nicht mehr – der Blick sollte jedoch nicht nur auf diese Gefangenen begrenzt sein. Verteilt in der ganzen Bundesrepublik sitzen Freund:innen und Genoss:innen hinter Gitter, wegen ihres Kampfes für eine befreite Gesellschaft und gegen Faschismus, für Klimagerechtigkeit und Rechte von migrieren Menschen.
Kämpfe zu teilen heißt auch, im Falle von Repression solidarisch miteinander sein, Kämpfe zu vereinen, von Erfahrungen zu lernen und sich darüber auszutauschen. Mit den Anwält:innen von Nanuk, Antonia von der Behrens, und von Mehmet, Lukas Theune, diskutieren wir über Repression gegen die linke und kurdische Szene, Austausch und Solidarität zwischen Genoss:innen, den Brückenschlag zwischen Bewegungen und wie man als linke Person die Angst vor dem Knast wieder verlieren muss.
Wir dokumentieren ein Statement von Young Struggle zur Repression in Folge der revolutionären 1.Mai Demonstration in Berlin.
Nachdem die Revolutionäre 1.Mai Demonstration in Berlin, an der 30.000 Personen teilnahmen sehr friedlich beendet wurde, kam es zu einem Angriff der Berliner Polizei versteckt vor aller Öffentlichkeit. Ohne Ankündigung stürmten vier Polizisten die Räumlichkeiten eines Neuköllner Jugendclubs. Mit der Ausrede einzelne Personen zu suchen, drangen sie ohne Durchsuchungsbefehl in das Haus und sprühten im Innenraum Pfefferspray. Mit Schlägen und Tritten gegen Köpfe und Bäuche versuchten sie sich Zutritt zu verschaffen. Dabei wurden zwei Frauen gewalttätig auf den Boden gedrückt. Die Jugendlichen wehrten sich gegen den rechtswidrigen Angriff und die Polizei musste sich nach vier willkürlichen Festnahmen zurück ziehen. Trotz der massiven Gewalt und der Festnahmen sind die Jugendlichen standhaft geblieben und ließen ihre Parolen nicht abreißen. Innerhalb von einer halben Stunde kamen solidarische Personen zusammen und zeigten ihre Unterstützung. Auch durch diese geschlossene Solidarität von Antifaschist:innen, Internationalist:innen und Genoss:innen verschiedener Organisationen, musste die Polizei in ihren illegalen Machenschaften einschränken. Die Polizei verweigerte den 150 Kundgebungsteilnehmer:innen fast 2 Stunden eine Anmeldung. Auch hier kam es zu Festnahmen.
In Berlin beobachten wir seit Monaten, wie die Gewalt der Polizei gegen fortschrittliche und revolutionäre Kräfte zunimmt. Sie dienen der Einschüchterung und Spaltung unserer Bewegung. Wir stellen uns dem geschlossen entgegen und lassen uns die willkürliche Gewalt der Polizei nicht gefallen!
Wir teilen hier eine Pressemitteilung von der Recherche Gruppe topa vom 28.04.25. Diesen Recherchen sind sehr wichtig, denn sie geben unseren Bewegungen ein Instrument mit an die Hand, um das dominante Narrativ, der bedauerlichen Einzelfälle, in Frage zu stellen und zu widerlegen. Neben der topa, möchten wir auch auf die CILIP, die Antirassistische Initiative und Death in Custody hinweisen, welche alle mit unterschiedlichen Schwerpunkten tödliche, staatliche Gewalt dokumentieren und veröffentlichen.
Mindestens 44 Tote bei Polizeieinsätzen im Jahr 2024!
Die Initiative Tode bei Polizeieinsätzen aufklären! (kurz: topa) zeigt in einer Recherche 44 Fälle auf, bei denen es im Jahr 2024 in Deutschland zu Todesfällen in Zusammenhang mit Polizeieinsätzen kam. Viele Fragen um den jeweiligen Tathergang der Tode während Polizeieinsätzen bleiben unbeantwortet.
Auf ihrer Webseite informiert die Initiative im dritten Jahr infolge über die Fälle des vergangenen Jahres. „Die Gesamtzahl der Tode bei Polizeieinsätzen erschreckt uns. Wir dokumentieren mit unserer Liste sorgfältiger als die Polizei selbst. Es geht um 44 Menschen mit unterschiedlichen Lebenslagen, Zielen und Geschichten. Alle diese Geschichten wurden in oder nach einem Zusammentreffen mit der Polizei beendet“ sagt Laura Becker, Sprecherin der Initiative topa. Seit 2022 recherchiert topa über Tode von Menschen, die im Zusammenhang mit Polizeieinsätzen geschehen – denn eine Statistik von behördlicher Seite gibt es nicht.
• kein Arbeitszwang! • Gewerkschaftsfreiheit! • Mindestlohn! • Rentenversicherung! • Inflationsausgleich! • Anhebung des Taschengeldes auf mind. 100-150 Euro! • Verpflegungssätze von mind. 10 Euro statt vergammelten Essen!
Verbinden wir die Klassenkämpfe drinnen und draußen, knüpfen wir das Band der Solidarität mit den Proleten hinter Gittern. Kommt zahlreich zur Knastkundgebung am 27.4.2025 um 15.00 Uhr vor die Justizvollzugsanstalt Tegel in der Seidelstr. 39, 13507 Berlin.
Freiheit für alle politischen und sozialen Gefangenen!!!
Wer von uns kennt es nicht: Es ist Mitte des Monats und du hast schon wieder keine Kohle mehr. Trotzdem muss du irgendwie dein Überleben sichern und damit stehst du erstmal alleine da. Selbst wenn du deine Miete noch zahlen konntest, brauchst du etwas zu essen, zu trinken und irgendwie musst du dich auch fortbewegen, wenn du jeden Morgen auf deiner schlecht bezahlten Arbeit erscheinen musst, oder mal wieder einen Termin beim Amt hast. Ohne Geld werden eben auch ganz alltägliche Dinge zu einem Pokerspiel, zwischen Überleben sichern und der Gefahr von den Hütern des Kapitals erwischt zu werden. Mit einem mittlerweile unübersichtlichen Stapel von Bußgeld- und Mahnbescheiden, Zahlungsaufforderungen und Ankündigungen von Gerichtsvollziehern im Nacken, machst du dich auf den Weg. Kurzer Griff ins Ladenregal und ab in die eigene Tasche damit, an der Schlage vor der Kasse vorbei gedrängelt und ab zur Bahn. 2,70 € für eine Strecke? Macht 5,40 € hin und zurück. Ist einfach nicht drinne! Du gehst in die Straßenbahn und ergatterst dir einen Fensterplatz mit Blick auf die Haltestellen. Keine Kontrolleure zu sehen. Plötzlich ertönt eine Stimme in zivil: „Die Fahrausweise bitte!“ … Scheiße, das ist jetzt das 3. Mal in diesem Monat …
Einige Menschen können sich wahrscheinlich nicht vorstellen, was für Konsequenzen dies nach sich ziehen kann. Für viele von uns Prolet:innen bedeutet es für eine Weile hinter Gitter zu verschwinden. Der riesige Schuldenberg wird nicht mehr bezahlbar und das, was wir als „Hilfestellung“ kriegen, ist die Scheiße abzusitzen. Jede:r von uns, wer schon mal im Knast gesessen hat, weiß weshalb sehr viele Leute einsitzen: Für Armut. Da triffst du Menschen, die wegen Diebstahl eines Toastbrot und einem Glas Würstchen in Untersuchungshaft sitzen, weil sie keinen festen Wohnsitz haben und auf ihren Prozess warten. Wir wollen uns jetzt nicht an diesen Beispielen festbeißen. Sie zeigen jedoch auf, wie einfach es ist in den Knast zu kommen und welchen Sinn Knast in der kapitalistischen Klassengesellschaft tatsächlich hat. Verweisen die Hüter des Kapitals auf den angeblichen Zweck der „Resozialisierung“ ist es in Wirklichkeit ein Mittel der Herrschenden, unsere Klasse davon abzuhalten, das zu nehmen was uns zu steht und durch Enteignung uns das zu holen, was unser Überleben sichert.
Wir teilen hier einen Beitrag, welchen wir auf Indymedia gefunden haben. (https://de.indymedia.org/node/503428) Es ist wichtig, dass wir Andreas den Rücken stärken. Macht Aktionen, schreibt und zeigt ihm, dass er nicht alleine ist.
Andreas Krebs befindet sich seit dem 14.04 im Hungerstreik und kämpft für bessere Bedingungen.
Wir veröffentlichen hier sein Schreiben, welches er am 10.04 geschrieben hat und der Anstaltsleitung seit mehreren Tagen vorliegt. Ebenso veröffentlichen wir einen Brief von Ihm vom 11.10, der nochmal detaillierter auf die Zustände und seine Forderungen eingehen. Auch legen wir im Anhang mit bei ein Schreiben bezüglich der Kürzung vom Senat gegenüber dem Theater Gefängnis AusBruch. [Anmerkung: Findet sich in der Quelle] Hinzu möchten wir ergänzen, dass ein geplanter Termin bei der Arztgeschäftselle nun um zwei Woche verschoben wurde und ein Wärter hat eine Strafanzeigen gegen Andreas Krebs gestellt.
Seit über Monaten hat Andreas auf die unterschiedlichen Probleme immer wieder hingewiesen und es ist wenig bis nichts passiert. Das darf so nicht weitergehen.
Wir fordern alle Genoss:innen und Freund:innen dazu auf Andreas Krebs in seinem Hungerstreik zu unterstützen. Schreibt Andreas, schreibt dem Senat, schreibt der Anstaltsleitung und vor allem überlegt euch eigene und andere solidarische Aktionen aus. Hier der Hinweis, dass am 27.04 auch eine Kundgebung vor dem Knast Tegel geplant ist.
Gemeinsam für eine Gesellschaft ohne Knäste.
10.04.25
An die Anstaltsleitung, ich teile Ihnen mit das ich mich ab dem 14. April 2025 in den Hungerstreik begehe wegen folgenden Gründen:
Die Ständige Postzensur durch die Vollzugsdienstleitung, der ständigen verspäteten Aushändigung, der ständigen Entnahme von Dingen aus der Post, so wie etwas die Nichtaushändigung von Postkarten vom 07.04 und dem Unverständnis der Gründe, hinzu ohne Anhalteverfügung.
Mein Gesundheitszustand seit dem Vorfall vom 15.11.2024, mit der Bewusstlosigkeit in meinem Haftraum, und der Stellungnahme der Arztgeschäftsstelle gegenüber dem Senat für Justiz und das ihnen von diesem Vorfall, trotz Zeugen wie u.a. der Stationsbeamte Herr B., nicht bekannt ist.
Keinerlei Möglichkeit einer Aufstockung des Hausgeld, sondern ganz im Gegenteil, ständige Kürzungen des Taschengeldes obwohl bedingt der gesundheitlichen Probleme das unverschuldete Fernbleiben von der Arbeit und keinerlei Entgegenkommen der Zahlstelle oder anderer.
Die Schikane wegen meiner politischen Einstellung!
Der gravierenden Probleme in der TA (Teilanstalt) II. Abhörungen installiert durch andere Inhaftierte, die somit auch mitgefangene abhören. Die Extreme Korruption in der JVA Tegel.
Meine Perspektivlosigkeit bei der noch zu verbüßenden 16 Jahre Haft, ohne Aussicht auf irgend etwas und der kompletten Entfremdung zur Außenwelt. Befinde mich nun seit 8 Jahren in Haft.
Ich bitte daher um ein Gespräch mit dem Anstaltsleiter zur Klärung der Probleme und gegebenenfalls die Überprüfung einer Verlegung in einer anderen Justizvollzugsanstalt innerhalb Berlins oder falls möglich in die JVA Lübeck.
Wir teilen hier einen Texte von Andreas Krebs, die auf Indymedia veröffentlicht wurden. Sie knüpfen an die Misstände die Andreas Ende letzten Jahres im Namen der Inhaftierten offen gelegt hat. Auch machen Sie erneut deutlich, wie Repression und Schikane im Knast funktionieren kann. Aber auch einen kleinen Blich vom Gefangenen Alltag scheint durch seine Texte durch. Wie immer, seid solidarisch, schreibt, macht Öffentlichkeitsarbeit und überlegt euch andere Aktionsformen aus. Quelle: https://de.indymedia.org/node/501490
Krebs Andreas , Berlin, den 13. März 2025
Durch die Hetze gegen ausländische Bürger, sind hier fast täglich Abschiebungen zu verzeichnen. Ganz plötzlich werden Menschen unvorbereitet zum Flughafen verfrachtet. Wahnsinn, oder ? Im Knast merkt man dies am ehesten als draußen. Dass hier ist ja wie ein kleines Dorf und man bekommt sofort alles mit. Klar macht sich die Angst breit, sehr sogar.
Dann bekam ich ein Schreiben vom Teil-Anstaltsleiter der auf die acht Punkte in meiner Veröffentlichung reagiert hat und mir schrieb.
Es ist eine bodenlose Frechheit !
Nicht genug das kaum Personal hier ist und viele Bedienstete überfordert sind weil sie mehrere Stationen gleichzeitig machen müssen, jetzt verweist er auf die jeweiligen Sozialarbeiter und dass wir uns ja auch an diese wenden können.
Nun halte Dich fest, unsere Sozialarbeiterin ist ebenfalls komplett überfordert und man arbeitet diese Frau auf, genau so wie mit den Stationsbeamten. Denn diese Sozialarbeiterin hat die ganze Woche schon, vier Stationen gleichzeitig gemacht und konnte kaum ihre Liste bewältigen beziehungsweise gar nicht!
Das ist echt kein Witz, die Obrigkeit sitzen in ihren Büros in ihren teuren Schreibtischsesseln und dirigieren nur!
Wir teilen hier den Aufruf für die kommende Demo in Berlin am 18.03 „Free all Antifas!“. Übrigens, ist neben Nanuk auch der Genosse Mehmet Karaca zurzeit in der JVA Moabit. Darüber hinaus, möchten wir euch auf andere Veranstaltungen hinweisen, welche nah am 18.3, dem Tag der politischen Gefangenen, sind. Kommt zahlreich, und hebt die Stimme und die Stifte. Solidarität ist unsere Waffe gegen deren Repression.
Free all Antifas! Free Nanuk! Keine Auslieferung von Antifas nach Ungarn!
Heraus zum Tag der politischen Gefangenen
18. März 2025 | Berlin 19:00 Uhr | U-Bhf. Turmstraße (Moabit)
Seit Ende 2024 sitzt der Berliner Antifaschist Nanuk, den in Berlin auch viele als KW-Thomas kennen, in Moabit hinter Gittern. Thomas wird vom Bundesgerichtshof (BGH) die Unterstützung einer „kriminellen Vereinigung“ in den Jahren 2018 bis 2020 vorgeworfen. Er ist damit Mitangeklagter des „Antifa-Ost-Komplexes“, eines der größten Repressionsverfahren gegen Antifaschist*innen der letzten Jahrzehnte. Was die Staatsmacht hier als kriminell deklariert, sind mehrere organisierte Angriffe auf militante Faschist*innen in Ostdeutschland, vor allem in Thüringen und Sachsen. Thomas wird in dem Zusammenhang ein Angriff auf die Fascho-Kneipe „Bulls Eye“ in Eisenach im Jahr 2019 vorgeworfen. Zudem wird gegen ihn ermittelt, weil in der Silvesternacht 2018/2019 in Leipzig eine Burschenschaft und die Außenstelle des BGH angegriffen wurden.
Wir teilen hier einen Brief von Nanuk, der seine ersten 100 Tage im Knast beschreibt, sowie eine kurze Einleitung der Soligruppe. Solche Eindrücke und Schriften sind wichtig, damit wir uns alle besser mit der Repression auseinandersetzten können. An dieser Stelle möchten wir alle Genoss:innen dazu einladen praktische Solidarität mit Nanuk auszuüben. Ob in Form von Aktionen auf der Straße, Post, Spenden oder anderes. Zeigt dem Genossen und auch dem Knast und seine Schergen, dass er nicht alleine ist. Die ganzen Versuche ihn zu isolieren müssen scheitern und wir alle draußen dürfen nicht aufhören unsere Stimme und Stifte zu heben. Ihr findet hier mehr Infos dazu: https://freenanuk.noblogs.org/
Seit über 100 Tagen sitzt Nanuk in einer Einzelzelle in der JVA Moabit – Berlin. Nanuk wurde am 21. Oktober 2024 in Berlin verhaftet, nachdem er über zwei Jahre lang für die Behörden nicht erreichbar war.
An Nanuks Fall lässt sich gut beobachten, wie das in sich geschlossene System „Knast“ einen Spielraum für Schikane und willkürlichem Handeln von Schließern, Beamt:innen und Generalbundesanwalt bietet. Die hohen Sicherheitsbeschränkungen, die Nanuk auferlegt wurden und über die wir in den vorherigen Updates berichtet haben (https://freenanuk.noblogs.org/post/2024/12/21/gruesse-von-nanuk-aus-der-jva-moabit-neuigkeiten-zur-haftsituation-und-update/), werden seit Anfang Dezember 2024 in langsamen Schritten gelockert. Doch auch hier bleibt vieles der Willkür der Verwaltung und dem Willen der Schließer überlassen, die letztendlich darüber entscheiden, ob die genehmigte Beteiligung an Freizeitaktivitäten tatsächlich umgesetzt wird.