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Stellungnahme zum Polizeieinsatz gegen die Rigaer 94

Veröffentlich am 16.07.2020

Die Rote Hilfe OG Berlin verurteilt den Polizeieinsatz gegen das Hausprojekt in der Rigaer94 und seine Bewohner*innen.

Am Donnerstag den 9. Juli verschafften sich rund 200 Polizistinnen in Kampfmontur samt Spezialeinheiten auf den Dächern gewaltsam Zugang zum Haus in der Rigaerstr. 94. Der Grund für dieses Großaufgebot war nach Angaben der Polizei die Vollstreckung von zwei Durchsuchungsbeschlüssen wegen vermeintlicher Körperverletzung durch einen Laserpointer und angeblicher Urkundenfälschung. Der eigentliche Zweck der martialischen Maßnahme war jedoch offenbar einem selbsterklärten Hausverwalter samt Securities und Bauarbeitern Zugang zum Gebäude zu verschaffen.
In Absprache mit den anwesenden Polizistinnen bedrohten diese am Donnerstag und Freitag Bewohnerinnen, schlugen Löcher in Wände und Decken und versuchten illegal Wohnungen im Haus zu räumen. Mehrere der beteiligten Bauarbeiter trugen dabei deutlich sichtbare „Combat 81“- Tattoos – ein 2016 aufgelöster Supporter Club der Hells Angels aus Dessau. Zudem wurde am Freitagmorgen seitens der Polizei öffentlich behauptet, dass überhaupt kein Polizeieinsatz stattfände, noch während deren Beamtinnen persönlich Möbel aus den Wohnungen in Baucontainer warfen.

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Redebeitrag der Roten Hilfe Berlin am 4. Juli

Veröffentlich am 11.07.2020

Unser Redebeitrag auf der Kundgebung vor der US-Botschaft. Weitere Redebeiträge sind unten verlinkt

Liebe Genoss*innen,

ich grüße euch im Namen der Roten Hilfe Berlin. Wir versammeln uns heute hier vor der amerikanischen Botschaft, nicht nur um gegen die Inhaftierung von allen Black Panthers Aktivist*innen und allen weiteren politischen Gefangenen zu demonstrieren. Nein sondern auch gegen rassistische Polizeigewalt weltweit, auch hier in Deutschland.

Die Genossinnen aus den Staaten kämpften damals auf der Straße und jetzt weiterhin auch in Knästen gegen staatlichen Rassismus. Ein Rassismus der tödlich ist. Über hunderte werden jährlichen in den USA von Polizistinnen erschossen, wer überlebt landet wie viele weitere in den überfüllten Knästen, wo sie jetzt den Gefahren von COVID-19 ausgeliefert sind.

Alleine von 2013 bis 2019 sind 2.000 Schwarze Menschen durch Polizistinnen in den USA umgebracht worden, nur in ca 60 Fällen kamen die Täterinnen vor Gericht und weniger als 30 wurden überhaupt verurteilt. Doch so sehr repressiv und tödlich die Polizeigewalt in den Staaten ist, ist sie nicht auf die USA beschränkt.

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Siemens versucht aktiven Gewerkschafter zum schweigen zu bringen

Veröffentlich am 09.07.2020

Pressemitteilung des Solidaritätskreises Felix Weitenhagen vom 02.07.2020

Felix Weitenhagen erhält in wenigen Wochen 7 Abmahnungen. Die Geschäftsführung von Siemens/Siemens Energy versucht mit einer weiteren Abmahnung den kritischen IGM-Betriebsrat zum Schweigen zu bringen. Anlass der Abmahnung ist, dass Felix Kollegen über die Repressalien von Siemens informiert hat und Kollegen gegen das jahrelange Mobbing von Siemens (14 Abmahnungen) gegen das Betriebsratsmitglied unterschrieben haben. Damit werden demokratische Rechte außer Kraft gesetzt. Die Geschäftsleitung hat scheinbar Angst von der wachsenden Solidarität und dem gemeinsamen Kampf der Belegschaften.

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Spendenaufruf “Silence is not the answer b0606”

Veröffentlich am 07.07.2020

Vor genau einem Monat haben auf dem Alexanderplatz Zehntausende gegen Rassismus und Polizeigewalt demonstriert. Nach der Demonstration kam es zu massiver Polizeigewalt gegen junge Menschen of Color.

Unterstützerinnen und Aktivistinnen aus dem Umfeld vom Linken Block „silence is not the answer” und Migrantifa Berlin leisten seit dem 06.06.2020 Öffentlichkeitsarbeit und praktische Hilfe für Betroffene von Polizeigewalt. Sie versuchen die jungen Menschen gemeinsam mit Beratungsstellen wie ReachOut, KOP und Rote Hilfe bei ihrem rechtlichen Vorgehen gegen die rassistisch motivierte Polizeigewalt zu unterstützen.

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Bericht zur 4th of You Lie Kundgebung

Veröffentlich am 05.07.2020

Black Lives Matter! Free Mumia – Free Them All!

Circa 300 Menschen versammelten sich heute vor der US-Botschaft. In Solidarität mit den aktuellen antirassistischen Protesten rund um die Black Lives Matter Bewegung, gegen die Inhaftierung Black-Panther-Aktivist*innen, insbesondere der Inhaftierung von dem seit 38 Jahren inhaftierten Journalisten Mumia Abu-Jamal, demonstrierten wir, das Free Them All Bündnis Berlin, gegen den Mythos des „Land of the Free“.

Der „4th of You Lie“, der Nationalfeiertag der US-Elite, steht nicht für die Befreiung von der britischen Kolonialherrschaft, sondern für die Weiterführung der massenhaften Entführungen und Versklavungen von afrikanischen Sklav*innen und dem Ethnozid an Millionen von Indigenen.

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Pressemitteilung von „Death in Custody“

Veröffentlich am 12.06.2020

Als Bündnispartner der „Death in Custody“ Kampagne teilen wir die Pressemitteilung zu rassistischen Todesfällen in Gewahrsam. Seit 1990 sind bis jetzt nachweislich 159 Menschen in Deutschland ums Leben gekommen. Auch daran zeigt sich wie systematisch und tödlich Polizeigewalt auch außerhalb der USA ist.
Jedoch gehen Teilweise immer noch Leute auf die Straße wegen des Mordes an George Floyd und sehen das Problem in einzelnen Polizist*innen, welche ihre Macht missbrauchen. Bestätigt fühlen sich diese oft durch beispielsweise kursierende Bildern von knieenden Cops, als sogenanntes Zeichen der Solidarität zu den Protesten. So sollen dann auch die Demos selbst am besten friedlich, ja gar ruhig verlaufen und bloß nichts kaputt machen.

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Stellungnahme zu rassistischer Polizeigewalt am 6.6.2020 in Berlin

Veröffentlich am 09.06.2020

Verfasser*innen: Zusammenschluss Schwarzer Aktivistinnen – Linker Block bei der silent Demo Berlin (bipoc-berlin@posteo.de)

Bei den Berliner Protesten am vergangenen Samstag anlässlich des Mordes an George Floyd durch weiße Polizisten in den USA, rief uns die deutsche Polizei eindrücklich in Erinnerung, dass auch hierzulande rassistische Polizeigewalt zum Alltag gehört.

Die vielen antirassistischen Demonstrationen des letzten Samstags hatten zum Ziel, die Aufmerksamkeit auch auf den Rassismus in Deutschland zu lenken.

Seit vielen Jahren kämpfen Aktivist*innen und Organisationen gegen den Rassismus des deutschen Staates in all seinen Institutionen. Besonders rassistische Polizeigewalt ist dabei immer wieder ein zentrales Thema. Mit Kampagnen wie Ban!Racial Profiling, Justizwatch, Death in Custody setzen sie sich seit Jahren dagegen ein.

Und so wurden wir auch am vergangen Samstag Zeuginnen der willkürlichen Festnahme vieler Demonstrantinnen. In zahlreichen über Social Media verbreiteten Videos mussten wir sehen, dass junge Schwarze Menschen von der Polizei nicht nur ohne ersichtlichen Grund, sondern zudem auf brutalste Weise festgenommen wurden.

Es ist zynisch, wenn auf einer Demonstration anlässlich eines rassistischen Mordes schon wieder weiße Polizisten im Nacken Schwarzer Menschen knien. Es ist außerdem grotesk und offenbart den scheinheiligen Charakter der Debatte, dass uns die Nachrichten von rassistischer Polizeigewalt aus den USA erreichen und sogar in den bekannten deutschen Medien darüber berichtet wird, die rassistische Gewalt deutscher Polizist*innen aber nicht thematisiert oder sogar bestritten wird.

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#BLM-Kundgebung in Berlin: Skandalöse Polizeigewalt

Veröffentlich am 07.06.2020

Die Rote Hilfe Berlin verurteilt das Vorgehen der Polizei im Anschluss an die Kundgebung in Solidarität mit den antirassistischen Protesten in den USA am Samstag in Berlin. Weit mehr als die offiziell gezählten 15.000 Menschen versammelten sich auf dem Alexanderplatz und machten eindrucksvoll deutlich, dass Rassismus und Polizeigewalt auch hierzulande weit verbreitet sind und sie nicht mehr bereit sind, tatenlos zuzusehen.

Während die Versammlung lief, hielt sich die Polizei merklich zurück. Nach Ende der Versammlung, als der Platz sich leerte, änderte sich das Bild jedoch schlagartig. Direkt vor dem S-Bahnhof versammelten sich noch einige, überwiegend jugendliche BIPoC und riefen zusammen Sprechchöre. Immer wieder stürmten nun vermummte Greiftrupps in die Menge und nahmen dabei wahllos und brutal Menschen fest. Auch Polizeihunde wurden auf die Demonstrant*innen gehetzt. Alex Schneider von der Roten Hilfe Berlin sagt dazu:

“Die Berliner Polizei ist offensichtlich nicht in der Lage, irgendeine Demo ohne Gewalt und Polizeibrutalität über die Bühne gehen zu lassen. Wir sind insbesondere empört über den völlig überzogenen Einsatz von Polizeihunden gegen Demonstrant*innen.

Dass heute mindestens 93 Menschen festgenommen wurden, die sich gegen Polizeigewalt ausgesprochen haben, spricht Bände. Von der angeblich deeskalierenden Linie der Polizei war nichts zu sehen, stattdessen standen ein Räumpanzer und ein Wasserwerfer in Bereitschaft. Vielmehr kann angenommen werden, dass die Polizei so viele Leute festgenommen hat, um nachträglich ihr eigenes Handeln zu legitimieren. Sie hat sich damit erneut als autoritärer politischer Akteur in die Berliner Tagespolitik eingemischt.”

Als sich Menschen im Nachgang zu den Verhaftungen vor die Gefangenensammelstelle in Moabit begaben, um die Gefangenen zu unterstützen, wurden gegen sie mit fadenscheinigen Gründen mehrfach Platzverweise ausgesprochen. Vor der Gefangenensammelstelle am Tempelhofer Damm wurde das verhindert, indem eine Spontanversammlung angemeldet wurde.

“Die Gefangenen wurden nicht allein gelassen, sondern erhielten auch vor den Gefangenensammelstellen zahlreiche Unterstützung. Die Menschen lassen sich nicht auf Grund von willkürlichen Festnahmen in ‘gute’ und ‘böse’ Demonstrant*innen spalten. Wir bieten den Betroffenen, die nun Gerichtsverfahren erwarten, unsere politische und finanzielle Unterstützung an”, so Alex Schneider von der Roten Hilfe Berlin.

Rassistische Polizeigewalt: “Auch hier sehen Leute nicht mehr tatenlos zu”

Veröffentlich am 06.06.2020

junge Welt-Interview mit Biplab Basu von der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP)

Angesichts der von Polizisten in den USA in den vergangenen Wochen getöteten Breanna Taylor, Tony McDade und George Floyd rufen Initiativen auch in Deutschland zur Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt auf. Worum geht es dabei?

Um Solidarität mit den von der Polizei Ermordeten und ihren Familien. Rund 2.000 Protestierende hatten sich deshalb schon am Samstag vor der US-Botschaft versammelt. Und auch weiterhin bleiben die Gruppen der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt in Berlin, Bremen und Kiel, die Copwatch-Initiativen in Hamburg, Leipzig und Frankfurt am Main sowie die Kooperation gegen Polizeigewalt in Dresden aktiv. Unsere Slogans sind »Stop Racial Profiling«, »Black Lives Matter« und »Solidarität statt Polizei«. Wir wollen aufzeigen, dass es nicht nur ein Problem in den USA ist, sondern auch in Deutschland und in Europa.

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Außerdem weisen wir auf das jüngste Radio Aktiv Spezial hin. Die Sendung bringt verschiedene Reden von der Demo vom 30.05.2020 vor der US-Botschaft in Berlin.

Ende Gelände und der Berliner Verfassungsschutz

Veröffentlich am 24.05.2020

Am 19.05. hat der Berliner Verfassungsschutz seinen Bericht und Schlussfolgerung für das Jahr 2019 vorgelegt. Auch dieses Jahr, selbst nach Hanau und Halle und so vielen anderen Fällen von rechten Morden und Gewalt, durfte die Gleichstellung zu linken Bewegungen nicht fehlen. Ja, die Faschist*innen ermorden Menschen, welche gesellschaftlich ausgegrenzt sind, aber die Linken müssen dank der ritualisierten Hufeisen – Theorie ja mindestens genau so schlimm sein. Eine neue Gefahr muss her: Rigaer, IL, Liebig, NEA, unsere Wenigkeit und co reichen nicht aus.

Die Berliner Ortsgruppe des Bündnis Ende Gelände wurde so zum ersten Mal als eigenständige „linksextremistische Organisation“ eingestuft.

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