Stellungnahme zum Polizeieinsatz gegen die Rigaer 94
Die Rote Hilfe OG Berlin verurteilt den Polizeieinsatz gegen das Hausprojekt in der Rigaer94 und seine Bewohner*innen.
Am Donnerstag den 9. Juli verschafften sich rund 200 Polizistinnen in Kampfmontur samt Spezialeinheiten auf den Dächern gewaltsam Zugang zum Haus in der Rigaerstr. 94. Der Grund für dieses Großaufgebot war nach Angaben der Polizei die Vollstreckung von zwei Durchsuchungsbeschlüssen wegen vermeintlicher Körperverletzung durch einen Laserpointer und angeblicher Urkundenfälschung. Der eigentliche Zweck der martialischen Maßnahme war jedoch offenbar einem selbsterklärten Hausverwalter samt Securities und Bauarbeitern Zugang zum Gebäude zu verschaffen.
In Absprache mit den anwesenden Polizistinnen bedrohten diese am Donnerstag und Freitag Bewohnerinnen, schlugen Löcher in Wände und Decken und versuchten illegal Wohnungen im Haus zu räumen. Mehrere der beteiligten Bauarbeiter trugen dabei deutlich sichtbare „Combat 81“- Tattoos – ein 2016 aufgelöster Supporter Club der Hells Angels aus Dessau. Zudem wurde am Freitagmorgen seitens der Polizei öffentlich behauptet, dass überhaupt kein Polizeieinsatz stattfände, noch während deren Beamtinnen persönlich Möbel aus den Wohnungen in Baucontainer warfen.