Pressemitteilung der Left Wing Demonstration Medics vom 15.10.2021
Im Verlaufe des 15. Oktobers sicherten wir Demonstrationen rund um die Räumung des Køpiplatzes ab. Im Verlauf der „Tag-X“ kam es zu mehreren Übergriffen seitens der Polizei, bei der auch eine Demosanitäterin leicht verletzt wurde.
Im Verlaufe des Tages begleiteten wir verschiedene, vielfältige Aktionen unter anderem die Tag-X Demo am Abend.
Unsere Aufgabe besteht hierbei darin, professionelle, ehrenamtliche erste Hilfe zu leisten. Wir tun dies nicht als Demoteilnehmerinnen, sondern als ausgebildete Ersthelfer. Gegen Ende der Demonstration, kam es zu mehreren Situationen mit einer hessischen Polizeieinheit. Als wir eine Festnahme beobachteten, kniete sich ein weibliches Mitglied unserer Gruppe auf den Boden, um die Situation besser Einschätzen zu können. Ein Polizist bewegte sich daraufhin so, dass sich sein Schritt nur Zentimeter vor dem Gesicht der Sanitäterin befand. Als sie sich daraufhin bewegte, folgte er ihren Bewegungen und auch darauf angesprochen, unterließ er dies nicht. Kurz darauf, schlug ein Polizist gegen die Schulter des selben Mitglieds und verletzte sie dabei leicht. Unserer Sanitäterin musste darauf hin ihren Einsatz verfrüht abbrechen, weshalb wir uns entschlossen haben, als Gruppe das Demonstrationsgeschehen zu verlassen. Grund dafür sind interne Verhaltensregeln, bei dem der Schutz unserer Mitglieder priorisiert wird. Leider reihen sich diese Vorkommnisse in vorhergegangene Situationen, besonders im Umfeld von Räumungen, ein. Seit der Liebig 34 Räumung wurden wir auf Demonstrationen immer wieder körperlich angegangen und an der Arbeit gehindert. Der Umstand, dass wir keine Teilnehmerinnen sind, wird, obwohl per Gerichtsurteil bestätigt, von einigen Polizist*innen nicht wahrgenommen oder klar ignoriert.
Die sexualisierte Komponente und der Umstand, dass sich diesmal ein Mitglied aus dem Einsatz zurück ziehen musste, sind allerdings ein, für uns, neues Level an Übergriffen. Wir beobachten dies mit großer Sorge. Nicht nur um unsere Mitglieder, sondern auch um die Menschen, die im Umfeld von Demonstrationen verletzt werden, egal ob Teilnehmer*in oder nicht, und bei denen wir davon abgehalten werden Hilfe zu Leisten.
Unser klares Ziel ist es, weiterhin professionelle, ehrenamtliche erste Hilfe zu leisten, für alle Menschen die diese brauchen.
Wir bedanken uns bei den anderen Sanitätsgruppen, die an diesem Tag auf der Straße waren und wünschen allen Verletzten gute Besserung.