Soli-Aufruf zu „Block IB“ am 17. Juni im Wedding

Veröffentlich am 27.07.2017

No Pasaron – Sie kamen nicht durch!

Spendet Geld für die Betroffenen der Polizeigewalt!

Aufruf von North-East Antifascists [NEA] und Hände weg vom Wedding

Am Samstag, den 17. Juni 2017, wollte die rassistische, selbsternannte „Identitäre Bewegung“ (IB) in Berlin-Wedding aufmarschieren. Nach nur einigen hundert Metern konnte der Demonstrationsversuch durch Blockaden gestoppt werden und eine weitere „grandiose“ PR-Aktion der „IB“ war gefloppt. Die gezielte Provokation im Wedding demonstrieren zu wollen, da hier ihr herbeihalluzinierter „großer Austausch“ der „deutschen“ durch „migrantische“ Bevölkerungsgruppen schon weit voran gestritten sei, konnte eine breite Nachbarschaftsmobilisierung entgegengesetzt werden. Aber auch Berlin- und bundesweit beteiligten sich zahlreiche Antifaschist*innen am Protest gegen den IB-Aufmarsch. Vor den antifaschistischen Protesten, bereits um 12:00 Uhr, trafen sich ca. 500 Menschen an der Moabiter Turmstraße um gegen das Symbolverbot der kurdischen Strukturen PYD, YPG & YPJ zu protestieren. Die Teilnehmer*innen dieser Demonstration wollten sich später solidarisch dem antifaschistischen Widerstand anschließen.

Zeitgleich folgten am Leopoldpatz ca. 1.600 Antifaschist*innen dem Aufruf vom Berliner Bündnis gegen Rechts und demonstrierten gegen die „IB“. Neben diesen zahlreichen Protesten hatten wir als North-East Antifascists [NEA] & Hände weg vom Wedding zu direkten Protesten und Blockaden auf der Brunnenstraße aufgerufen. Erfreulicherweise folgten viele Nachbar*innen im Kiez der Mobilisierung, welche schon in den Vortagen durch Flyer-Aktionen, Plakate, direkte Gespräche und Veranstaltungen lief und beteiligten sich an den vielfältigen Protesten. Durch mehrere Blockaden konnte die die Route dicht gemacht werden und die Rassist*innen mussten aufgeben und ihre Veranstaltung beenden.

Der Tag selbst kann als voller Erfolg gewertet werden, nur hatte dieser auch einen hohen Preis, so kam es zu über 80 Festnahmen von Antifaschist*innen. Auf der Demonstration gegen das Verbot kurdischer Symbole prügelte die Polizei wahllos auf Teilnehmer*innen ein. Berlin wird sich wieder als „tolerant und weltoffen“ feiern, während diejenigen, welche bereit sind auch wirksame Widerstands- und Protestformen für eine solidarische Gesellschaft zu wählen, Polizeigewalt erfahren müssen und dann als „Belohnung“ mit nervigen Strafbefehlen überzogen werden.

Wir rufen zur Solidarität mit allen Betroffenen dieser Repression auf. Wenn ihr davon betroffen seid, empfehlen wir dringend die Rechtsberatung der Roten Hilfe Berlin. Dort können euch auch solidarische Anwält*innen vermittelt werden. Sobald die ersten Strafbefehle eintreffen, werden wir zu einem Betroffenentreffen einladen. Informationen zur Betreuung während Demonstrationen erhaltet ihr beim Ermittlungsausschuss (EA) Berlin während der Sprechzeit am Dienstag in der Gneisenaustraße 2A (Kreuzberg).

Weitere Soli-Aktionen werden folgen.

Bis dahin, seid solidarisch und spendet an das Soli-Konto der Roten Hilfe Berlin. Macht Soli-Partys, sammelt bei Freund*innen und Kolleg*innen, verbreitet diesen Aufruf!

Das Spendenkonto der Roten Hilfe:

Rote Hilfe e.V.
IBAN: DE55 4306 0967 4007 2383 17
BIC: GENODEM1GLS
GLS Bank
Verwendungszweck: Block IB

Im Zusammenhang mit der Repression gegen die Demo der kurdischen Genoss*innen möchten wir euch zudem den Rechtshilfefonds AZADî e.V. empfehlen, der zu Repression gegen türkische und kurdische Linke hierzulande arbeitet.